Das Spiel gegen die Slowenen war nichts für schwache Nerven, der Sieger stand erst nach dem Shootout fest. Die Vorarlberger Sturmlinie rund um Kandemir, Zwerger und Metzler brachte die Wälder im dritten Abschnitt in Front, Jesenice schaffte es noch vor Ablauf der Zeit auszugleichen und den Zusatzpunkt durch Jezovsek zu holen. Für den ECB sind es die ersten Punkte bei den Stahlstädtern seit 1139 Tagen.
Es war der erwartete, harte Kampf in Jesenice. Die Wälder starteten gut und klopften auch als Erste beim gegnerischen Goalie an. Die Chance der Gastgeber, in der dritten Minute, war dann deutlich gefährlicher, aber Felix Beck auf seinem Posten hellwach. Wenig später fing Schlögl dann einen Querpass direkt vor Zan Us ab, fand im Torhüter der Slowenen dann allerdings seinen Meister. (6.) Auf der anderen Seite verzweifelten die Stahlstädter am starken Felix Beck, der gleich mehrere Nachschüsse entschärfte. Derweil scheiterten Metzler, Pilgram und Akerman allesamt an Us, der Schwede musste regelwidrig gestoppt werden, was im ersten Powerplay für die Wälder mündete. (14.) Hier taten sich auch einige gute Chancen auf, aber nichts Zählbares. Kurz vor der ersten Pause war dann Felix Beck nochmals gefordert, der die Null hielt.
Der Mittelabschnitt war das genaue Spiegelbild zum ersten Drittel. Beide Mannschaften zeigten sich bemüht, Sieger blieben wiederum Beck und Us. Beide Schlussmänner konnten sich nicht über zu wenig Arbeit beklagen und zehrten am Nervenkostüm der heranstürmenden Gegner. Auch als gegen Felix Vonbun eine Strafe ausgesprochen wurde, änderte sich nichts am 0:0 Zwischenstand. Damit waren die Wälder nach 1139 Tagen wieder im Begriff Punkte aus der Stahlstadt mitzunehmen.
Dagegen hatten die Gastgeber naturgemäß etwas dagegen und legten zu Beginn des letzten Abschnitts nochmal einen Zahn zu. Die Wälder schafften es die erste Welle unbeschadet zu überstehen und ihrerseits endlich anzuschreiben. Es war die Vorarlberger Sturmlinie, die den Riegel endlich aufbrach. Kandemir tankte sich mit dem Hartgummi durch die gegnerische Verteidigung und fand Zwerger, der auf Metzler querlegte, damit dieser nur noch vollstrecken musste. (44.) Keine drei Zeigerumdrehungen später glich dann Jezovsek für die Gastgeber aus. Für Aufregung auf der Wälder Bank sorgte dann die unbegründete Disziplinarstrafe gegen Panu Hyyppä durch das slowenische Schiedsrichterquartett. Trotz des nummerischen Nachteils schafften es die Wälder in die Overtime, wo man dann selbst eine doppelte Überzahl ungenützt verstreichen ließ. Im Penaltyschießen war es dann wieder Jezovsek, der sein Team jubeln ließ. Ban und Lipsbergs scheiterten an Us, Åkerman traf nur die Torumrandung. Für den Wälder Kapitän ist klar, was ausschlaggebend war: „Wir haben ein hartes Spiel erwartet und für 65 Minuten alles gegeben. Nach zwei Dritteln stand es 0:0, das ist auswärts eine gute Ausgangssituation. In der Overtime hatten wir eine lange Zeit fünf gegen drei, wenn man das nicht nützt, geht es in das Shootout und da hat Jesenice heute den besseren Job gemacht.“
Da das Spiel gegen Laibach nicht vorgezogen wurde, steht für die Wälder als Nächstes das Heimdoppel gegen Linz und Klagenfurt auf dem Programm. Der Tabellenletzte ist am Samstag den 28.11 im Messestadion zu Gast, (Beginn 19:30 Uhr) das Farmteam des österreichischen Rekordmeisters am Tag darauf um 17:30 Uhr. Beide Begegnungen müssen ohne Zuschauer stattfinden und werden live auf valcome.tv übertragen.