Da insbesondere in der Verteidigung Abgänge zu verzeichnen waren, hielt die sportliche Leitung des Vereins auf diesem Sektor nach Spielern Ausschau und wurde durch die Kontakte von Jussi Tupamäki im Ausland fündig.
Daniil Kulintsev (20) und Robert Ossipov (19) heißen die beiden estländisch/finnischen Neuverpflichtungen des EC Bregenzerwald. Bereits am vergangenen Samstag reisten sie nach Vorarlberg an, um ihre neuen Teamkollegen im Juni bei den Eistrainings in Romanshorn kennenzulernen. Daniil (186 cm/83 kg) begann seine Karriere bei Tappara und lernte Robert, (174 cm/81 kg) der bereits in seiner Heimat Estland für die Panters Tallinn spielte, bei der U16 Mannschaft von SaiPa kennen. Während Kulintsev bis 2021 beim Verein blieb und bei der U18 zum Kapitän ernannt wurde, wechselte Ossipov nach zwei Saisonen zu den Lahden Pelicans, wo er ebenfalls Kapitänsehren erhielt. Den Kontakt zum EC Bregenzerwald stellte schließlich Jussi Tupamäki her: „Ich kenne Robert seit er 11 Jahre alt ist und Daniil aus dem estländischen Nationalteam. Ich wollte die beiden beim ECB haben, weil ich sie schon lange kenne und weiß, dass sie gute Spieler sind und vom Charakter her in unsere Mannschaft passen. Ihr Alter spielt auch eine Rolle. Wir hatten durch die Abgänge viele offene Stellen in der Verteidigung, die wir nachbesetzen müssen und mit zwei jungen Imports bleiben wir flexibler, was die restlichen Positionen angeht.“
Da beide Spieler schon in Vorarlberg weilen, wollten sie es sich nicht nehmen lassen, sich den Wälder Fans im Rahmen eines kurzen Interviews etwas vorzustellen.
ECB: Daniiel und Robert, die beiden neuen Verteidiger aus dem hohen Norden. Herzlich Willkommen in Vorarlberg. Zuallererst, wie seid ihr zum Eishockey gekommen, was ist euer Werdegang?
Robert: Ich bin in Estland geboren und habe in Tallinn begonnen Eishockey zu spielen. Schon mit 11 Jahren bin ich dann nach einem Turnier in Finnland von SaiPa unter Vertrag genommen worden. Der ECB ist also eigentlich meine zweite Auslandstation.
Daniil: Ich habe das Schlittschuhfahren auch in Estland gelernt, Eishockey kam dann später in Finnland dazu, als meine Familie dort hingezogen ist. Mittlerweile spiele ich seit 15 Jahren.
ECB: Ihr seid seit vergangenem Wochenende in Vorarlberg. Hattet ihr schon Gelegenheit die Gegend und die Menschen hier etwas kennenzulernen?
Robert: Jussi ist mit uns am Sonntag bereits in den Bregenzerwald gefahren und hat uns einige schöne Plätze gezeigt. Ich mag es hier, einfach alles. Das Wetter, die Landschaft, die Leute. Ich habe schon meine Mitspieler kennengelernt und wurde sofort herzlich aufgenommen. Jeder hat sich gefreut, mich zu sehen, das ist in Finnland ab und zu anders. (lacht)
Daniil: Ich kann mich überall anschließen. Es gefällt mir hier. Ich war noch nie in einer so schönen Stadt wie Dornbirn oder einem Land wie Österreich. Als wir rumgefahren sind, habe ich die ganzen Eindrücke der Landschaft genossen.
ECB: Wie würdet ihr unseren Fans eure Spielweise beschreiben?
Robert: Ich würde mich als offensiven Verteidiger bezeichnen. Ich mag es mit der Scheibe zu spielen und auch Checks fertig zu fahren. Ich bin nicht der Größte, aber ich kann Hits austeilen.
Daniil: 2-Wege-Verteidiger. Ich bin gut darin die eigene Zone zu schützen, aber kann auch in der Offensive mithelfen. Meine Stärken sind, dass ich schnell und explosiv bin.
ECB: Dani, du hast bereits Nationalteamerfahrung mit der U18, der U20 und der Herrenmannschaft von Estland. Was sind deine Eindrücke aus dieser Zeit?
Daniil: Meine erste Nationalteamerfahrung war vor drei Jahren im estländischen U18 Kader, danach habe ich mich Schritt für Schritt zum Erwachsenenkader hingearbeitet. Letztes Jahr durfte ich dann mit Estland bei der B-WM der Division1 dabei. Vor zwei Monaten war ich wieder mit dem Nationalteam bei der WM und hatte in jedem Spiel um die 25 Minuten Eiszeit und wurde sowohl im Powerplay, als auch im Boxplay eingesetzt.
ECB: Keine schlechte Bilanz für einen 20-Jährigen. Gibt es bei euch beiden ein bestimmtes Karriereziel?
Robert: Ich möchte einfach so lange wie möglich spielen können und meinen Lebensunterhalt mit Eishockey verdienen. Ich habe dabei kein spezielles Team im Kopf, aber natürlich will ich auf dem höchstmöglichen Level spielen.
Daniil: Ich möchte diesen Sport auch professionell ausüben können. Wie gesagt, ich spiele mittlerweile seit 15 Jahren und das hier ist für mich ein großer Schritt, von einem Juniorenteam in eine Erwachsenenmannschaft. Ich werde hart an mir selbst arbeiten und dann sehen wir wohin die Reise geht.