Kämpferische Wälder unterliegen in Bruneck denkbar knapp mit einem Tor Unterschied. Der Vizemeister wurde trotz zahlreicher Ausfälle bis zum Schluss gefordert, der Auswärtssensation standen nur einige Minuten im Mittelabschnitt im Weg.
Die Vorzeichen für das Spiel zwischen dem Tabellenzweiten und dem EC Bregenzerwald hätten deutlicher nicht sein können. Die Juurikkala Schützlinge reisten mit gerade einmal drei vollen Blöcken an, wobei Jonas Kutzer mangels Stürmer kurzerhand zum Center umfunktioniert wurde. Neben den Ausfällen von Zwerger, Hohenegg, Rüdisser, Marte und Hämmerle waren auch Fröwis, Schwinger, Fässler, Antonitsch, Egger und Pöschmann nicht verfügbar, da sie zeitgleich in Bozen für die Bulldogs antraten. Da es sich um das Nachtragsspiel vom 14. November handelte, war zusätzlich Johan Lorraine nicht einsatzberechtigt. Die verbliebene Rumpftruppe stemmte sich gegen einen heimstarken Gegner und lieferte eine tadellose Leistung ab. Und das obwohl zwei weitere Wälder nach dem ersten Abschnitt fehlen sollten. Felix Vonbun bekam in der 8. Minute einen Schlagschuss unter sein Visier ab, der Verteidiger verschwand sofort in der Kabine. Und Julian Auer wurde nach einer Auseinandersetzung mit Armin Helfer duschen geschickt. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb verlangte man dem Favoriten alles ab. Skec und Furlong ließen wenig zu, Tore fielen bis zur Drittelpause keine.
Anders im Mittelabschnitt, in dem ganze sechs Treffer erzielt wurden. Dass allerdings die Wälder das Schützenfest eröffnen sollten, damit rechnete wohl keiner. Doch so war es Tobias Fender, der in der 22. Minute auf 0:1 stellte. Mit Felix Zipperle überwand Furlong kurze Zeit später ein weiterer Future Club Spieler. (26.) Der 20 jährige Verteidiger holte sich damit gleichzeitig seinen ersten Treffer in der Alps Hockey League. Auch im Anschluss waren die Wälder dem dritten Tor näher als die Wölfe dem Anschlus. Schließlich hatte Stefan Söder eine Vorentscheidung auf der Schaufel, doch der Schwede wischte vor dem leeren Gehäuse über die Scheibe. Im nächsten Powerplay brachen die fünf Minuten der Hausherren an. Erst ließ Tommaso Traversa mit einem Schuss ins lange Eck Karlo Skec keine Chance, (33.) dann traf er aus einer Drehung heraus erneut, (35.) und schließlich schnürte der italienische Nationalteamspieler in der 37. Minute einen lupenreinen Hattrick. Die Wälder waren zu diesem Zeitpunkt total überrumpelt und mussten zusätzlich 29 Sekunden später den Treffer von Lewis hinnehmen.
Die Unsicherheit zog sich bis in den Schlussabschnitt. Dort versäumten die Gäste es, bei doppelter Überzahl das 4:3 zu erzielen. Dieses kam erst in der 54. Minute durch Giovanni Vogelaar. Die neue Hoffnung beflügelte die Wälder, Furlong wurde mit Arbeit zugedeckt. Markus Juurikkala nahm seine Time Out Möglichkeit wahr und ersetzte Skec durch einen weiteren Feldspieler. Eine weitere Strafe gegen Hyyppä war dann allerdings zu viel, denkbar knapp ging der Sieg an den Alps Hockey League Vizemeister. „Wir hatten nur noch 14 Feldspieler, Felix verletzt, Julian ausgeschlossen. Trotzdem sind wir bis auf die letzten 10 Minuten im zweiten Drittel bei unserem Plan geblieben und haben ein solides Spiel abgeliefert.“, analysierte der Wälder Headcoach. Die Chance auf Revanche steht. Beim nächsten Heimspiel am 18. Jänner ist nämlich der HC Pustertal in Dornbirn zu Gast.