Die wahrscheinlich ungewöhnlichste Saison in der Geschichte des EC Bregenzerwald. Die Corona Pandemie hat den Spielbetrieb fest im Griff, Verschiebungen, Absagen stehen an der Tagesordnung. Präventionskonzepte werden ausgearbeitet, das Ticketing mit einem Online System erweitert, Speisen und Getränke können mit der neuen ECB App während der Spiele direkt auf den Sitzplatz bestellt werden. Doch das hilft alles nichts. Nach den ersten Runden in der Meisterschaft gibt es bis zum Saisonschluss nur noch Geisterspiele. Die Fans haben noch über die Livestream Plattform Valcome.tv die Möglichkeit, die Partien mitzuverfolgen, aber die Stimmung in der Halle fehlt. Die Profimannschaft der Dornbirn Bulldogs und die Wälder sind die einzigen, die sich im Messestadion aufhalten und trainieren dürfen, die Gänge, das Eisfeld menschenleer.
Dennoch bietet Corona auch Möglichkeiten. So konnte der Lette Roberts Lipsbergs direkt aus der KHL ins Team von Markus Juurikkala geholt werden. Auch die Trainings finden nun viel früher statt, was sich in den Ergebnissen bemerkbar macht. Allen anderen Widrigkeiten zum Trotz, spielen sich die Wälder bis Ende des Jahres 2020 in einen Rausch. Sieben Begegnungen am Stück können gewonnen werden, darunter auch drei Derbysiege. Einziger Wehrmutstropfen: Niemand ist da, der mitfeiern könnte. Die Wälder qualifizieren sich erneut für das österreichische Final Four, müssen sich hier aber erneut dem EHC Lustenau, dem späteren Meister, geschlagen geben. In der Alps Hockey League schafft man den Sprung ins Pre-Play Off und trifft dort auf Cortina. Die Venetier setzen sich denkbar knapp mit einem Tor Unterschied in den beiden KO Spielen durch und schaffen es in die nächste Runde.
Das Thema Wälderhalle wird zwar im Hintergrund weiterverfolgt und vorangetrieben, hat aber politisch aufgrund der Umstände keine Bedeutung. Die für den Baustart nötige Widmung fehlt, ein weiteres Jahr zieht also ungenutzt ins Land.