Einen wahren Derbykracher erlebten die Fans des EC Bregenzerwald und des EHC Lustenau am Mittwochabend im Messestadion. Die Gäste gingen im ersten Abschnitt in Front, das Team von Markus Juurikkala drehte im zweiten Drittel die Partie allerdings durch die Tore von Moritz Matzka und Simeon Schwinger zum 2:1 Endstand. Damit erspielen sich die Wälder für das erneute Aufeinandertreffen am Samstag einen kleinen Vorteil.
Dass sowohl beim ECB als auch beim EHC die Topscorer fehlten, war dem ersten Finalspiel nicht anzumerken. Auf Seiten der Hausherren musste man Roberts Lipsbergs, Julian Metzler und Julius Nyqvist vorgeben, bei den Löwen schienen Chris D’Alvise, David Slivnik und Dominic Haberl nicht im Line Up auf. Dafür kamen Simeon Schwinger und Sam Antonitsch zu ihrem ersten Saisoneinsatz im Wälder Grün. Bereits in der 3. Minute hatte Julian Zwerger eine gute Möglichkeit sein Team in Führung zu bringen, der Schuss ging allerdings über das Tor von Hanses. Etwas später bekam Puschnik viel Zeit und Raum vor Beck, hier behielt der Wälder Goalie die Oberhand. (5.) Pech dann beim 0:1, David König fälschte den Schuss unter die Beine des 20-Jährigen ins Tor ab. Als die Lustenauer ihre erste Strafe ausfassten, lieferten die Gastgeber ein bärenstarkes Powerplay ab, bei dem Hanses für sein Team die Kohlen aus dem Feuer holte. Gegen Ende des ersten Drittels gab es Chancen quasi im Sekundentakt, erwähnenswert der Schuss von Tschofen, der aber nur die Torumrandung zum Klingeln brachte. (18.)
Auch nach der Eisreinigung legten die beiden Teams ein irrsinniges Tempo vor. Zu Beginn hatte der ECB gleich eine Unterzahlsituation zu überstehen, was auch schadlos gelang. Der Kampfgeist wurde anschließend mit dem Ausgleich belohnt, Moritz Matzka zupfte erst zwei Gegenspieler aus und schließlich auch Gästegoalie Hansns. An Emotionen fehlte es ebenso wenig, Panu Hyyppä und Kevin Puschnik kamen nach einer Meinungsverschiedenheit in die Kühlbox. Remy Giftopoulos hatte wenig später aus spitzem Winkel den leeren Kasten vor sich, um auf 2:0 zu erhöhen, ließ dies aber ungenutzt. Stattdessen wendete sich das Blatt zugunsten der Wälder, die durch ein sehenswertes Solo von Simeon Schwinger in Führung gingen. (Individualsponsor Oberhauser & Schedler Bau gratuliert seinem Spieler.) Die Löwen kämpften sich daraufhin noch verbissener ins Angriffsdrittel vor, Felix Beck musste sein ganzes Können in die Waagschale werfen um den 2:1 Vorsprung über die Zeit zu retten.
Lustenau machte sich im Schlussabschnitt sofort wieder auf die Aufholjagd, allerdings zu ungestüm, was zu einer erneuten Strafe für die Gäste führte. Trotz guter Aktionen konnten die Wälder hier wieder kein Kapital schlagen, Hanses lieferte auch im Anschluss mit einigen schönen Paraden. Dann nahmen wieder die Löwen das Heft in die Hand und deckten Felix Beck mit ordentlich Arbeit ein, aber er zeigte sich weiter von seiner besten Seite. So wog das Spiel noch einige Male hin und her, wobei sich keiner der Schlussmänner die Blöße gab. Flanagan nahm im Hinblick auf die zweiten 60 Minuten in der Rheinhalle kein unnötiges Risiko, der ECB durfte daher seinen ersten Derbyerfolg der Saison einfahren. Ganz ohne Reibereien lief es nach dem Abpfiff allerdings nicht ab, Sam Antonitsch wurde von Puschnik und Conelly attackiert, was zu einem größeren Tumult hinter dem Tor der Gäste führte. Ein deutliches Vorzeichen für ein spannendes Rückspiel in Lustenau, wie auch Felix Beck sich sicher ist: „Wir haben heute wirklich alles gegeben, aber damit ist noch nichts gewonnen. Wir wissen, dass in Lustenau ein noch härteres Spiel auf uns wartet. Wir haben gezeigt, dass wir gewinnen können und das wollen wir am Samstag auch machen und den Titel holen.“ Die Entscheidung um die österreichische Meisterschaft fällt am 12.02.2022 in der Rheinhalle Lustenau, Spielbeginn ist bereits um 17:30 Uhr.